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Adventsfahrt nach Hintersee von Donnerstag, 7. Dezember bis Sonntag, 10. Dezember 2017

03.01.18 Eine Traumreise auf den Spuren des weltbekannten Liedes "Stille Nacht" im idyllischen Dorf Hintersee, stimmungsvolle Weihnachtsmärkte und noch vieles mehr.

Donnerstag, 7. Dezember 2017  

Lange schon freuen wir uns auf unsere nunmehr zweite Adventsreise. Gerne erinnern wir uns noch heute an die letztjährige Winterfahrt „Advent im Erzgebirge“. Welche Eindrücke werden wir wohl dieses Mal mitbringen?
Endlich ist es so weit. Kurz nach ½ 8 Uhr verlassen wir Rommelshausen. Voll besetzt ist der Bus und alle sind natürlich wieder gespannt: Was werden uns die nächsten Tage bringen? Auf die Spuren des weltbekannten Liedes „Stille Nacht“ wollen wir uns begeben. Manches steht schon in der Reisebeschreibung, aber wie immer gibt es Überraschungen, das „Salz in der Suppe“. Keine Überraschung mehr ist mittler­weile, dass wir unterwegs zum Frühstück einkehren. Aber wo? Nach gut zwei Stunden parkt Ercan den Bus vor dem Gasthof Gutmann in Aichach-Ecknach. Die meisten waren schon mal dort. „Ich mach‘ Euch ein gutes Frühstück, und Weißwürst‘ gibt es natürlich auch“. Anton Gutmann hat nicht zu viel versprochen. Wir sind alle hungrig und langen beim Büffet herzhaft zu: Wurst, Käse, Marmelade, Obst, Brezeln, Brötchen, Kuchen und noch viel mehr, alles was das Herz begehrt. Kaffee, Tee und Säfte gibt es natürlich auch. Gut gesättigt machen wir uns auf die Weiterfahrt. Kurze Pause an der Raststätte Samerberg. Warm scheint die Sonne, der Blick aufs Gebirge ist traumhaft. Die Gipfel sind schneebedeckt.
Und weiter geht die Fahrt, aber nicht mehr so zügig: Mehrmals stecken wir im Stau und müssen im Hotel anrufen „wir kommen leider später“. Je mehr wir uns Hintersee nähern, desto mehr zeigt sich die Landschaft winterlich. Hintersee ist mit seinen 450 Einwoh­nern die kleinste Gemeinde im Salzkammergut. Bald haben wir es geschafft. In 746 m Höhe liegt das Dorf und alles ist verschneit. O, da vorne links kommt schon „Ebner’s Wohlfühlhotel“, ein noch traditionell familiengeführtes Hotel. Albert Ebner sen. und seine Frau haben die Leitung in die Hände der nächsten Generation gelegt. Der Bus knirscht auf den Parkplatz. Vom Seniorchef werden wir gleich herzlich im Bus begrüßt, die Einlass-Karten für die Zimmer werden verteilt. “Jetzt lasst die Koffer mal im Bus, wir machen erst Advents-Jause“. Gerne folgen wir ihm in die mollig warme, gemüt­liche Gast­stube. Teller mit hausgebackenen Gutsle und Kletzenbrot stehen auf den Tischen und dazu gibt es Kaffee. Vom ersten Moment an fühlen wir uns zuhause. Nun lernen wir auch die anderen Familienmitglieder kennen. Alle fühlen sich hier mitverantwortlich. Auch Albert Ebner jun. heißt uns nun willkommen. Sein Vorschlag: Weil heute das Wetter noch trocken ist, machen wir mit ihm nach dem Abendessen eine kleine Fackelwanderung zur Mohr-Kapelle.
In der Dämmerung rollen wir unsere Koffer durch den Schnee ins Hotel. Ein Teil von uns ist im Haupthaus untergebracht, die anderen wohnen direkt gegenüber im Haus Erika. Auch in den Zimmern umfängt uns gleich gemütliche Wärme. Pünktlich um 18.30 Uhr treffen wir uns wieder zum Abendessen. Zur Einstimmung gibt’s ein Stamperl Ebner’s Bergwasser. Ein Salzburger Bauern-Büffet ist angerichtet mit Schmankerl aus der Region, natürlich dürfen Knödel, Sauerkraut und etliche Fleischsorten nicht fehlen. Achtung, Platz lassen für den Kaiserschmarrn zum Nachtisch!
Warm eingepackt treffen wir uns anschließend vor dem Hotel. Kerzen und Laternen werden verteilt. So stapfen wir durch den Schnee in den kalten Winterabend. Im Jahr 2018 werden es 200 Jahre, dass Joseph Mohr den Text für das weltweit bekannteste Weih­nachtslied „Stille Nacht“ geschrieben hat. Wir werden in den nächsten Tagen noch viel darüber hören. Die kleine Holzkapelle, die wir nun erreichen, wurde im Oktober 2016 eingeweiht. Sie wirkt recht modern. Albert Ebner erzählt uns von der Planung und Verwirklichung der Gedenkstätte. Ein recht modernes, ziemlich ungewöhnliches, in Blautönen gehaltenes Gemälde des Künstlers Bernd Horak, der auch in Hintersee lebt und wirkt, lädt zum Betrachten und Verweilen ein. Viele hübsche Kleinigkeiten sind auf dem Bild zu entdecken. Was veranlasst die kleine Gemeinde Hintersee, sich so für das Gedenken an Joseph Mohr einzusetzen? Von 1828 bis 1837 wirkte er als Pfarrvikar am Ort. Bei der geistlichen Obrigkeit fiel er zuweilen in Ungnade. Er handelte oft nicht in deren Sinne. Zum Beispiel kaufte er von seinem eigenen kargen Einkommen Fleisch bei Wilderern und schenkte es Leuten, die sehr arm waren. Er war ein sehr sozial denkender Mensch.
Nun stapfen wir durch den weihnachtlich geschmückten Ort wieder zurück ins Hotel. Weihnachtslieder klingen, es duftet nach Glühwein, Punsch und heiße Maroni. Wärmepilze verbreiten Behaglichkeit. So lassen wir, umgeben von Schnee und Kälte, im Hotelgarten den ereignisreichen Tag ausklingen.

Freitag, 8. Dezember 2017

Ab 7.30 Uhr gibt es Frühstück. Guten Morgen allerseits, gut geschlafen? Was für eine Frage. Am ersten Morgen im Hotel muss man natürlich zuerst mal alles inspizieren, man könnte ja eine Leckerei übersehen. Vieles kommt aus der Region, Wurst, Käse, Kuchen, Brot, Brötchen, eigene Marmeladen, und die Eier wurden bestimmt von glücklichen Hühnern gelegt. Es gibt eigentlich nichts, das es „nicht gibt“. Ich suche ganz normales Wasser, Säfte und Gläser finde ich. O, In der Ecke ist ein kleiner Brunnen mit goldenem Wasserhahn! Granderwasser ist angeschrieben. Das ist wirklich einmalig.
Um 9 Uhr sitzen wir alle wieder im Bus. Der Seniorchef begleitet uns. Heute ist im Salzburger Land Feiertag, Maria Empfängnis. Das heißt, wir sind nicht die einzigen, die unterwegs sind. Unser erstes Ziel ist das Gruber-Museum in Arnsdorf. Unterwegs erfahren wir noch viel über Joseph Mohr, sein Leben und Wirken. Er wurde leider nur 56 Jahre alt und ist in Wagrain begraben.
Heute ist das Wetter ungemütlich. Es regnet. Im Gruber Museum werden wir schon von Max Gurtner, Kustos des Museums, erwartet. Von F.X. Gruber stammt die Melodie des Liedes „Stille Nacht“. Das Haus war früher das alte Schulhaus, in dem Gruber mit seiner Familie 21 Jahre lang gewohnt und gewirkt hat. Auf dem First­balken ist noch die Jahreszahl 1771 zu lesen. Wir dürfen uns im ganzen Museum umsehen. Und dann sitzen wir alle im Klassenzimmer mit den alten Schulmöbeln, in dem Gruber unterrichtet hat. Sein Lehrerpult hat auch heute noch einen Ehrenplatz. Von Kustos Gurtner erfahren wir nun viel über den Werdegang von Gruber, sein in jeder Beziehung abwechslungsreiches Leben. Und natürlich auch über die Entstehung des berühmten Liedes. Ist das alles Zufall oder Fügung? Zum Schluss dürfen wir vor dem Museum noch ein Glockenspiel hören.
Nun fahren wir weiter nach Oberndorf, wo am Heiligen Abend im Jahr 1818 zum ersten Mal das Lied „Stille Nacht“ erklang, ein zweistimmiger Gesang, nur mit Gitarre begleitet. Es war eine Friedensbotschaft und damals konnte wohl niemand ahnen, dass dieses schlichte Weihnachtslied einmal Weltruhm erlangt. Es regnet immer noch, als wir vom Busparkplatz aus zur Stille Nacht Kapelle gehen. Ein kleiner Weihnachtsmarkt ist rund um die Kapelle aufgebaut. Wir sind nicht die einzigen Besucher, alle wollen in die Kapelle. Von Fotos kennt man die Kapelle, romantisch verschneit. Eigentlich bin ich persönlich etwas enttäuscht. Größer habe ich mir die Kapelle vorgestellt und bei diesem trüben Nieselwetter fehlt einfach die entsprechen­de Stimmung. Ziemlich feucht kommen wir wieder zum Bus. Wenn es wenigstens schneien würde, so mancher Seufzer.
Weiter geht die Fahrt zum Gut Aiderbichl in Henndorf. Dem Namen nach ist das Gut allen bekannt, Heimat für Tiere, die hier ihr Gnadenbrot bekommen. Aber wie groß das Gelände ist! Der Regen geht tatsächlich bald in Schnee über. Also wurde unsere Bitte erhört. Der leicht ansteigende Weg zum Haupthaus mit dem Weihnachtsmarkt und den Stallungen wird gesäumt durch kahle Bäume, die aber mit leuchtend roten Kugeln geschmückt sind. Kühe stehen im Freien, Pferde auf der Koppel, ihnen macht das unwirtliche Wetter nichts aus. In einem Gebäude befinden sich Boxen für Pferde. Manchem Tier sieht man sein trauriges Schicksal noch an. Außer uns Menschen sind aber im Mittelgang noch kleine Ponys, Esel und Ziegen unterwegs. Ein Stupser „mach mal Platz“. Das ist hier alles so selbstverständlich. Ins Haupthaus dürfen die Tiere nicht rein. Ein wunderschöner, farbenprächtiger Weihnachtsmarkt ist aufgebaut, auch gibt es etwas zu Essen und zu Trinken. Alles vegetarisch, was anderes wäre hier auch nicht angebracht. Es schmeckt recht gut und würzig. Irgendwie trifft sich da die ganze Gruppe wieder. Und es ist hier auch warm. Wer möchte, kann an einer geführten Besichtigung teilnehmen. Jetzt schneit es draußen in dicken Flocken. Und ich möchte doch noch ein paar Fotos machen. Im „Wohnzimmer der Esel“ sind die Bewohner nicht zu finden. Sie stehen vor dem Gebäude und genießen das Schneetreiben. Auch die Pferde lassen sich beim Futtern nicht stören. Vor dem WC reihen sich Esel und Ziegen ein in die Reihe der Wartenden. Einige Ponys sind auch unterwegs, auch die ganz kleinen Minis mit den kurzen Beinen. Sie sind zutraulich, sie wissen wohl, dass ihnen hier niemand etwas tut. Es ist bewundernswert, was hier alles zum Wohl der Tiere aufgebaut wurde. Viele Menschen setzen sich dafür ein und Spenden sind jederzeit willkommen, ja notwendig. Patenschaften für Tiere können übernommen werden.
Beeindruckt steigen wir wieder in den Bus. Die letzte Strecke bis Hintersee wird die Straße ziemlich glatt. Großes Lob für Ercan. Heimkommen in die warme Stube ist ein Genuss.
Nicht entgehen lassen wir uns natürlich noch das Angebot von Frau Ebner sen., uns das Puppenstuben-Museum zu zeigen. Hier werden Erinnerungen an unsere eigene Kindheit wieder wach. Seit 1999 gibt es das Museum im Joseph-Mohr-Haus. Viele schöne Puppenküchen, Stuben, Kaufläden, Werkstätten, gibt es zu sehen mit der passen­den Ausstattung dazu. Alles ist liebevoll gestaltet. Da geht einem einfach das Herz auf. Zum großen Teil stammt die Sammlung aus dem süddeutschen Raum, Tirol, Salzburg und Oberösterreich. Von Frau Ebner können wir auch ein kleines Büchlein „Hintersee“ kaufen, mit immerwährendem Kalender, den Lebens­geschich­ten von Mohr und Gruber, Beschreibung des Puppenstuben-Museums und nicht zu vergessen, mit allen Versen des Liedes „Stille Nacht“. Es gibt nämlich außer den uns bekannten noch weitere.
Nun freuen wir uns aufs Abend-Menü. Richtig hungrig sind wir, das lässt sich nicht leugnen.
Nach dem Abendessen lernen wir bei einem Lichtbildervortrag noch Hintersee in vier Jahreszeiten kennen. Wunderschöne Eindrücke. Was man da alles unternehmen kann. Irgendwie reifen da schon wieder Vorstellungen für eine weitere Landfrauen-Fahrt. Warum nicht nochmal Hintersee, aber im August?
Eine gute zweite Nacht in Hintersee. Und es schneit, und schneit …

Samstag, 9. Dezember 2017

Das kann doch nicht wahr sein, was ist denn das für ein Lärm frühmorgens zwischen 4 und 5 Uhr? Ein Lichtstrahl blinkt mir ins Gesicht: Streufahrzeuge sind es, die in aller Herrgottsfrühe die Straßen räumen. Am Vorabend lästern wir noch. Wir machen ein Preisausschreiben und wer den ersten Preis gewinnt, darf am nächsten Morgen den Bus frei schaufeln. Es hat tatsächlich weiter geschneit und der bisherigen weißen Pracht noch ein weiteres Häubchen aufgesetzt.
Nach dem gemütlichen Frühstück sitzen wir heute schon um 8.45 Uhr im Bus. Wir haben nämlich einen Termin. Der Seniorchef begleitet uns wieder. An dieser Stelle muss ich mal erwähnen, dass uns Familie Ebner viele Vorschläge gemacht hat für unsere Adventsreise. Schon vor Monaten haben wir das Programm durchgesprochen und Ebners haben auch die Termine vereinbart, wie z.B. unsere heutige Schiff­fahrt.
Die Fahrt geht Richtung Wolfgangsee, vorbei an Fuschl, mit dem gläsernen Büropalast der Firma Red Bull. Unser erstes Ziel ist St. Gilgen, auch als Mozartdorf bekannt. Es ist das Heimatdorf dreier Menschen, die Mozarts Leben geprägt haben: Großvater, Mutter und auch seiner Schwester wohnte dort nach ihrer Heirat. Hier steigen wir alle aus. Bei heftigem Schneetreiben spazieren wir durch den Weihnachtsmarkt mit vielen Angeboten aus dem Salzburger Land und natürlich auch kulinarischen Genüssen, vorbei am  Mozartplatz mit der Statue des musizierenden Mozarts. Den Weg durch die Buden bis runter zum Seeufer weisen viele rote Kerzen, Markenzeichen des Weihnachtsmarkts. Die größte 11 m hohe Kerze steht direkt am Hafen. Hier treffen wir uns alles wieder. Albert Ebner und ich haben bereits unsere Fahrkarten gekauft. Die Schlange am Kartenschalter ist jetzt riesig. Hat uns Herr Ebner noch im Bus beigebracht: Nicht an der ersten Anlegestelle aussteigen, erst in St. Wolfgang, so ist das jetzt überholt. Durch den großen Andrang wird St. Wolfgang direkt angefahren. Wie sagen wir das denn unseren Leuten? Sie haben sich bereits eingereiht Richtung Schiff. Eigentlich hätten wir als Gruppe gemeinsam den Weg zum Schiff nehmen dürfen, wir waren ja angemeldet. Nur hat uns das halt niemand gesagt. So sind wir alle auf dem Schiff verstreut. Schade, es war anders gedacht. Durch das heftige Schneetreiben hat man leider auch fast keine Sicht. Erst am Vorabend erfahre ich, dass das Wahrzeichen des Wolfgang­seer Advents, die schwimmende Laterne, einem heftigen Sturm zum Opfer gefallen ist. Bei diesem trüben Wetter hätte man sie jedoch ohnehin kaum wahrgenommen.

St. Wolfgang, Adventszauber. Durch den verschneiten Fußweg stapfen wir zum Markt. Ist das ein Gedränge! Zwei große Engel, gleich am Anfang, sind aus Hinterseer Holz geschnitzt. Bis 14 Uhr können wir bummeln, wie wir Lust haben, Leckereien probieren, Glühwein trinken. Nicht nur die Buden sind sehenswert, natürlich auch die Wallfahrtskirche. Das Hotel „Weiße Rössl“ ist uns durch die Operette bekannt. Weiß ist heute nur noch der Name. Stimmungsvoll ist alles geschmückt, und immer noch schneit es heftig. Eigentlich das richtige Wetter zum Bummel durch den Weihnachtsmarkt. Aber irgendwann bekommt man doch kalte Füße, trotz warmer Stiefel. Und pünktlich sind wir alle um 14 Uhr am Bus-Parkplatz, wo Ercan mit dem warmen Bus schon auf uns wartet.
Eigentlich hätten wir noch Zeit, den dritten Weihnachtsmarkt am Wolfgangsee in Strobl anzuschauen, auch sehenswert mit dem großen Kometen als Wahrzeichen und der Krippe mit den lebensgroß geschnitzten Figuren. Aber irgendwie haben wir genug. Eine Abstimmung ergibt: 30 zu 10 sind dagegen und wollen „heim“. Und so freuen wir uns auf unser Wohlfühlhotel und können sogar mal mit gutem Gewissen nicht nur einen Kaffee trinken, sondern auch noch die tollen Torten oder Apfelstrudel versuchen.
Nach dem guten Essen – leider unser letztes Abendmenü in Hintersee, ist der Tag jedoch noch nicht zu Ende. Ein Bläserkonzert im „Puppenstuben-Museum“ erwartet uns noch. So klein das Dorf ist, Brauchtum und Musik werden großgeschrieben. Eine Bläsergruppe aus dem Ort hätte uns natürlich Freude gemacht. Was wir jedoch erleben dürfen: Lorenz Wagenhofer, Direktor des Musikum Hof bei Salzburg und seine beiden Söhne überraschen uns mit ihren Blasinstrumenten. Drei Damen mit herrlich geschulten Stimmen begeistern uns nicht nur mit ihrem Gesang, sondern tragen auch Adventsgeschichten vor. Ein ganz wunderbares, ergreifendes Erlebnis. 

Sonntag, 10. Dezember 2017

In aller Ruhe können wir uns noch das Sonntags-Frühstück schmecken lassen. Um 9.45 Uhr heißt es dann Koffer einladen. Die Herren Ebner verabschieden uns noch im Bus, die Wohlfühltage sind zu leider zu Ende. Bei strahlend blauem Himmel, glitzern­dem Schnee und 11 Grad Minus verlassen wir Hintersee. Selbst das WC im Bus ist eingefroren.
Noch einmal werden wir einen Weihnachtsmarkt besuchen, den Hellbrunner Advent­zauber vor den Toren Salzburgs. Vor der malerischen Kulisse des Schlosses stehen über 700 Nadelbäume, alle geschmückt mit roten Kugeln, dazwischen die Buden. Hier wird viel traditionelles Handwerk angeboten, Handarbeiten, Stricksachen, sogar einen Stand mit süßen Puppenkleidern gibt es. Und natürlich Spezialitäten aus der Region. Speck, Kaminwurzen … wir futtern uns nochmals richtig durch die Leckereien, dazu Glühwein, heißen Orangensaft usw. Der Himmel zieht sich nun langsam zu, es wird unangenehm feuchtkalt. Zeit zum Weiterfahren Richtung Heimat.
Kurz vor München setzt Schneetreiben ein. Eklig. Die Autobahnen sind nun schnee­bedeckt, noch kein Räumdienst. Stau, Stau. Mehrmals müssen wir bei Anton Gutmann anrufen, dass sich unsere Ankunft verzögert. Denn dort sind wir als letzte Überraschung der Reise zum Gänseschmaus angemeldet. Noch lästern wir, ob es dort genügend Übernachtungsmöglichkeiten gibt, wir hätten ja alles dabei. Aber lustig ist das Ganze nicht mehr. Gegen 17 Uhr kommen wir endlich an. Zwei weitere Busse sind schon vor uns da, aber für uns sind die Plätze schon eingedeckt und bald stehen Getränke vor uns und die Teller mit den knusprigen Gänsekeulen, Knödel und Blaukraut. Die Küche hat Hochbetrieb. Wir lassen es uns nochmals richtig schmecken.
Durch den Schnee stapfen wir zum Bus, darin haben wir zwischenzeitlich Übung. Die letzte Strecke liegt nun vor uns. Die Autobahn ist jetzt wohl etwas geräumt, aber es ist immer wieder glatt und starke Windböen drücken von der Seite. Dank unserer guten Ernährung in den letzten Tagen bringen wir wenigstens Gewicht auf die Straße. Weihnachtslieder werden im Bus angestimmt. Ercan fährt uns gewohnt sicher nach Hause. Danke.
Gehofft haben wir, dass es wenigstens etwas schneit. Erleben durften wir in Hintersee viel Neuschnee, eine herrliche Winterlandschaft und dicke, lange Eiszapfen an den Dächern, dazu noch gemütliche Adventsstimmung. Herrlich.
„Stille Nacht, heilige Nacht“ – in zwei Wochen feiern wir Weihnachten. 

Ruth Böckeler