Jubiläumsfeier am 19. Januar 2009.

Seit 50 Jahren gibt es nun schon die Stettener Landfrauen. Im Evang. Gemeindehaus wird groß gefeiert.

Unsere Jubiläumsfeier am 19. Januar 2009 im Evangelischen Gemeindehaus Am 19. Januar 1959 wurde der LandFrauenverein Stetten gegründet und auf den Tag genau 50 Jahre später feiern wir mit vielen Gästen unser Jubiläum. Dieser unterhaltsame, fröhliche und harmonische Abend wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. 

Es geht langsam auf 18 Uhr zu. Die bestellten Backwaren (Diakonie, Bäckerei Wohlgemuth und Bach-Bäck) sowie die Häppchen (TV-Heim) werden rechtzeitig geliefert, so dass alles appetitlich im kleinen Raum neben dem Eingang angerichtet werden kann. Säfte und Wasser stehen bereit. Dieter Konzmann hat die Weintheke vorbereitet. Von allen Seiten streben nun unsere Gäste Richtung Evangelisches Gemeindehaus. Es ist leicht zu finden, zeigen doch Hinweisschilder den richtigen Weg. Bald sind fast alle Stuhlreihen besetzt und etwa 150 Landfrauen und ihre Gäste sind natürlich gespannt, was der Abend alles an Überraschungen bereithält.  

Tim Lade setzt sich ans Klavier und leitet den Abend musikalisch ein. Er wird zwischendurch immer wieder die Besucher mit seinen Musikstücken unterhalten.  

Vorsitzende Ilse Herterbegrüßt die Gäste. Sie erzählt in einem kurzen Rückblick, wie im Januar 1959 alles begann, von Anne Beurer, die mit Elan und Begeisterung 60 Frauen zur Gründung des LandFrauenvereins gewinnen konnte. Dass damals schon Humor groß geschrieben wurde, können wir aus Gedichten über den Werdegang des Vereins und über einen Ausflug ins Zabergäu hören. Und dass die Männer gar nicht begeistert waren von ihren Frauen, die sich zuweilen abends selbstständig machten und sich auch noch in der Gaststätte „rumtrieben“, es also gewagt haben, in eine damalige Männerdomäne einzudringen. Gelächter allenthalben.  

Bürgermeister Stefan Altenberger hält das Grußwort. Er überrascht uns alle mit einem Gedicht.Und wie es sich zum Jubiläum gehört, meint Bürgermeister Altenberger, hat er den Landfrauen auch etwas mitgebracht. Der Applaus für sein Gedicht wird von Ahs und Ohs begleitet: Eine Geburtstagstorte mit 50 kleinen Kerzen wird hereingefahren. Und die Kerzlein werden alle angezündet. Wir sind erstmal sprachlos – und das will etwas heißen! Dass wir so was Tolles bekommen, hätten wir nie erwartet. Der großfor­matige Scheck über 500 Euro, den Ilse Herterfür uns Landfrauen entgegennehmen darf, freut uns natürlich auch sehr und kommt uns mehr als gelegen. Aber diese tolle Torte …Im ganzen Saal sieht man nur fröhliche, gut gelaunte Leute.  

Die Vorsitzende der KreisLandfrauen, Ursula Vollmer, richtet anerkennende und humorvolle Worte an uns, Jürgen Zanker, als Vertreter der Stettener Vereine, gratuliert uns zum 50. Geburtstag, und von allen Seiten bekommen wir Geschenke. Es ist einfach überwältigend. Wir können es kaum fassen. 

Und dann wieder Gelächter: Else Schützinger geht auf die Bühne, als Vertreterin der Landfrauen aus der Gründungszeit und Ingrid Fink kommt durch den Saal mit dem Handy am Ohr. Sie verkörpert die neuere Landfrau. Einfach umwerfend, wie wir mit den beiden die Entwicklung der letzten 50 Jahre erleben dürfen. Else erzählt von einer Ausflugsfahrt, als Landfrau Rose Konzmann zur Abfahrtszeit noch nicht „mit an Bord“ war. Der Reisebus fuhr bei deren Haus vor und, nicht zu fassen, die gute Frau hing im Garten ihre Wäsche auf. Kurz entschlossen halfen ein paar Frauen mit, die Wäsche flatterte im Wind und die ganze komplette Gesellschaft machte sich dann zufrieden auf den Weg zum Boden­see. O je, meint Ingrid, heut hängt mer sich ans Handy und frogt, hosch verschlofa? Auf geht’s, mir wellet starte! Und so geht es hin und her, in herrlichem Dialekt. Da kullern die Lachtränen! Zum Schluss ist man sich einig, damals wie heute haben die Landfrauen zusammengehalten. Das Programm und Vorträge sind der jeweiligen Zeit angepasst. Reiselustig war man schon immer. Landfrauen sind sparsam, seit eh und je. „Heit gange mir auf Schnäppchenfahrt“. Und auch heute noch sehen es manche Ehemänner gar nicht so gerne, wenn ihre Frauen abends abzwitschern, sei es zur Gymnastik oder zu den Landfrauenabenden. 

Bühne frei für Walter Hetzel, den Zauberer. Nein, mit moderner Technik hat er nichts am Hut, er verblüfft uns mit Schnüren – wie man uns damit verwirren kann! Weinflaschen werden unter Behältern vertauscht, vermehrt – klar doch, die müssen innen hohl sein. Aber als schon etliche Flaschen auf dem Tisch stehen, kommen unter den Behältern noch ein Glas Wein und eine Flasche Bier zum Vorschein. Walter Hetzel kann aus Wasser Wein machen und noch vieles andere. Pfarrer Autenrieth und Dieter Binder assistieren zuweilen. Und was ganz Tolles: Walter Hetzel kann Geld vermehren. Diesen Mann müssen wir uns warm halten. 

Besonders freuen wir uns, dass wir zum Abschluss an diesem Abend sechs Gründungsmitglieder ehren dürfen: Else Schützinger, Margarete Kögel, Trudel Konzmann, Helga Kuhnle, Else Beurer und Elfriede Schäfer. Sie bekommen Blumen, ein Buch und natürlich eine Urkunde. Leider kann die Siebte im Bunde aus gesund­heitlichen Gründen nicht anwesend sein. Ella Häberle werden die Gaben nach Hause gebracht. 

Ilse Herter bedankt sich zum Schluss nochmals ganz herzlich bei allen Anwesenden und lädt ein, sich am Buffet zu bedienen. Dazu lässt sich niemand lange bitten. “Rot, Weiß, oder Rosé“ – Dieter Konzmann kommt am Anfang kaum nach mit dem Weinausschank. Es ist ja auch eine feine Sache, wenn der Wein vom Erzeuger selbst ausgeschenkt wird. Im kleinen Raum daneben stehen Teller und Körbe mit verschiedenen Partybrötchen, kleinen süßen Stückchen, fein belegten Häppchen. Da ziert sich niemand. Es schmeckt, und man kann herrlich miteinander plaudern.

Große Anerkennung finden die liebevoll gestalteten Bilderwände. Da werden Erinnerungen wach „weißt Du noch?“ Man kann auch den Wandel der Mode verfolgen und bemerkt auf einmal, wie doch „der Zahn der Zeit“ an allen etwas genagt hat. Selber merkt man das halt nicht, wenn man sich täglich sieht. Und zwischendurch kommt auch Wehmut auf, weil doch manche der Abgebildeten leider nicht mehr unter uns weilen.  

Fröhlich sitzen noch alle lange zusammen und plaudern von früher und heute. Es ist doch einfach schön, zu diesem tollen Landfrauenverein zu gehören.  

Und von unserer schönen Geburtstagstorte ist zum Ende des Festes kein Krümel mehr übrig.
(Ruth Böckeler)