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Unsere Fünf-Tages-Fahrt ins Markgräfler Land, August 2020

14.09.20 Trotz Corona-Einschränkungen ein voller Erfolg.

Mittwoch, 26. August 2020

Reisen zu Corona-Zeiten mit vielerlei Vorschriften und Einschränkungen. Kann das gut gehen? Gebangt haben wir lange, ob wir überhaupt reisen dürfen. Aber nun ist es tatsächlich so weit:

Nicht der gewohnte hellgraue Bus der Fa. Dannenmann, nein, der hübsche Gartenschau-Bus vom letzten Jahr mit der Aufschrift „Entdecke den unendlichen Garten“, mit Bild vom schönen Remstal fährt vor. Wir dürfen einsteigen, aber vorher Hände desinfizieren. Der Spender dafür muss vor jedem Einstieg am Bus befestigt werden. Grüner Kunst­rasen bedeckt den Boden. Also ein toller Start. Uwe, unser Busfahrer, ist am meisten betroffen von den Vorschriften: Koffer einladen, das ist klar. Aber niemand darf ihm helfen. Regelmäßig müssen im Bus Sitze und Lehnen mit Desinfektionsmittel abgerieben werden, alles muss dokumentiert werden usw. Da geht es uns gut, wir müssen „nur“ Mund-Nasen-Schutz tragen, der aber tatsächlich zum Essen und Trinken abgenommen werden darf. Damit wir auch alles richtig machen, wird an alle eine Zusammenfassung der Corona-Richtlinien ausgeteilt, die wir während unserer Reise einhalten müssen.

Um 8.30 Uhr sind wir im Deutschen Haus in Weilheim angemeldet. Ein feines Frühstücks-Büffet erwartet uns. Mit Maske dürfen wir unsere Teller füllen, am Platz Maske abnehmen. Dieses Ritual wird während der nächsten Tage zur Selbstver­ständlich­keit. Noch ein bisschen die schöne Aussicht vom Parkplatz aus genießen, dann geht die Fahrt weiter, natürlich vorher Hände desinfizieren.
Satt und entspannt sitzen wir wieder im Bus. Was bringt der weitere Tag? Am Titisee wollen wir unsere Mittagspause machen. Im dortigen Kurhaus sind wir zum Essen angemeldet und können uns schon vorher im Bus das Essen aussuchen. Noch eine kurze Zwischenrast und dann sind wir am See. Herrliches Wetter, aber der Wind weht uns fast weg. Zwar sind außer uns noch viele weitere Gäste dort, aber es herrscht kein so übermäßiges Gedränge wie früher. Man merkt, die asiatischen Gäste fehlen. Satt und gut durchlüftet geht die Reise weiter.
Über den Feldberg, vorbei am Todtnauer Wasserfall fahren wir auf vielen Neben­strecken unserem Ziel entgegen: Hotel zum Ochsen in Schallstadt-Wolfenweiler. Gegen 17 Uhr sind wir dort. Mit einem Glas Sekt auf der Terrasse werden wir begrüßt. Die Zimmerschlüssel werden verteilt. Ein Teil von uns wohnt im Haupthaus, die Mehrzahl gleich gegenüber im Gästehaus. Im ganzen Haus herrscht Masken­pflicht, das ist uns natürlich bekannt.

Um 18.30 Uhr gibt es Abendessen. Gespannt sind wir natürlich, wie das abläuft. Die Tische stehen etwas auseinander, meist sitzen 5 Personen an einem Tisch. Jetzt sind wir wieder maskenlos. Zuerst werden vorgewärmte Teller verteilt, dann kommt auf jeden Tisch eine große Suppenschüssel, man schöpft sich raus, wieviel man Appetit hat. Anschließend gibt es Salatteller. Wieder gibt es warme Teller. Schweinebraten, Soße, Knödel, Spätzle, Blumenkohl wird dann in Schüsseln als Hauptgang serviert. Zum Nachtisch gibt es noch Brombeer-Pudding. Das fängt ja vielversprechend an. Das Bedienungs­personal trägt übrigens immer Maske. Einige von uns setzen sich noch zu einem „Absacker“ zusammen. Nach diesem ereignisreichen langen Tag ist seliger Schlummer wohl garantiert – ohne Maske!

Donnerstag, 27. August 2020

Wie löst unser Hotel das Frühstücksangebot? Auf verschiedenen Tischen mit größerem Abstand finden wir auf kleinen Tellern div. Wurst­sorten, Schinken, Schnittkäse –alles mit Folie abgedeckt. Lachs, Kräuterquark, Gurken, Tomaten usw. finden wir in kleinen Gläschen, ebenfalls mit Folie abgedeckt, Butter, div. Marme­laden usw. sind laut Vorschrift abgepackt, verschiedenes Frischobst wird angeboten. Brot und Brötchen werden ins Körbchen gereicht, Kaffee, Milch stehen schon auf jedem Tisch. Auch gibt es gekochte Eier, Rührei, Würstchen im Warmhaltebehälter. Da dürfen wir uns selbst bedienen. So können alle sich das Wunsch-Frühstück selber zusammen­stellen. Ein Riesenaufwand für das Hotel, auch abfallmäßig.

Um 9 Uhr treffen wir unsere Reisebegleiterin für die nächsten Tage. Ida Müller ist sehr sympathisch und kompetent. Der Vormittag gehört heute der Stadt Freiburg, nur gut 10 km von uns entfernt.

Schon auf der Fahrt erfahren wir vieles aus der Geschichte, der Staufer, Welfen und Zähringer. Heirat sorgte für so manche Gebietsveränderung. Uns noch gut in Erinnerung: Der Zusammenschluss von Württemberg und Baden zu „Baden-Württemberg“ wurde nach dem Krieg nicht von allen akzeptiert. Manch „Altbadener“ trauert den alten Zeiten noch heute nach und die Württemberger waren verschnupft, weil Baden, als kleineres Bundesland, beim neuen Namen zuerst genannt wurde.
Freiburg, im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich gelegen, wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört. Nur das Münster blieb weitgehend erhalten. Die mittel­alter­lichen Gebäude sind heute wieder restauriert und viele „Freiburger Bächle“, kleine offene Wasserläufe, fließen durch die Straßen, gespeist durch das Fluss­wasser der Dreisam, die durch Freiburg fließt. Auch vom früheren Zweck dieser Bächle erfahren wir. Freiburg ist die viertgrößte Stadt Baden-Württembergs, eine grüne Stadt mit den meisten Sonnenstunden in Deutschland. Die Universität ist der größte Arbeitgeber.
Mit unserer Reiseleiterin Ida unternehmen wir einen Gang durch die Altstadt bis zum Münsterplatz. Leider dürfen wir als Gruppe das Münster nicht besuchen. So erzählt uns Ida vor dem Eingangstor vieles aus seiner Geschichte. Der Turm mit seiner Höhe von 116 m überragt die ganze Stadt. Am Münsterplatz herrscht reges Markttreiben. Bunte Marktstände mit Obst, Gemüse und Blumen sind wie überall ein Anziehungspunkt. Nach unserem Rundgang haben wir noch Zeit zur freien Verfügung, die von manchen zu einer Besichtigung des Münsters genützt wird. Um 12.30 Uhr treffen wir uns wieder am Bus.

Gegen 15 Uhr wollen wir im Hotel sein. Uwe hat sich eine kleine Schwarz­wald-Rundfahrt ausgedacht. Und so fahren wir gemütlich durchs Höllental. Der Hirsch blickt an der engsten Stelle auf uns runter. Die „Schwarzwaldklinik“ im Glotter­tal ist leider durch dichtes Laub verdeckt, wir kommen durch Bernau, St. Märgen, um nur einiges zu nennen. Eine richtig gemütliche Fahrt, um die Landschaft zu genießen.

Nach einer kleinen Pause treffen wir uns um 16 Uhr wieder vor dem Hotel am Bus. Das Hotel spendiert uns eine Weinprobe, und zwar auf dem Batzenberg. Der Batzenberg ist ein 4 km langer und 1,2 km breiter Bergrücken, der höchste Punkt liegt bei 326 m Höhe. Mit dem Bus fahren wir durch die Weinberge. Oben erwarten uns nicht nur ein herrlicher Rundblick in die Rheinebene und bis zum Feldberg, Schauinsland und Belchen, sondern auch Tische und Bänke. Gläser, Körbe mit Brötchen und Peitschen­stecken stehen schon auf den Tischen. Winzer Ernst erzählt uns, dass der Batzenberg der größte geschlossene Weinberg und die größte geschlossene Gutedellage Deutschlands sei. Der Batzenberg ist auch das erste rebflurbereinigte Gebiet Badens und über die Landesgrenze hinaus Modellregion für den neuen Weinbau. Dieses Jahr fängt jetzt schon die Weinlese an, der früheste Beginn, den man sich denken kann. Mit guter Qualität ist zu rechnen. Im unteren Drittel des Batzenbergs wachsen die weißen Sorten, in den oberen zwei Drittel sehen wir die blauen Trauben. Ernst macht uns den Badischen Wein wirklich schmackhaft. Die erste Probe wird ausgeschenkt. Ingrid hilft beim Ausschenken, da ist sie in ihrem Element, ist sie ja auch im Bus für den Getränkeausschank zuständig. Mit lustigen Sprüchen führt Ernst durch die verschiedenen Proben, z.B. Gutedel, Müller-Thurgau, Spätburgunder Weißherbst usw. Die Stimmung ist fast nicht mehr steigerungsfähig. Badischer Wein – von der Sonne verwöhnt. Auch wir kommen ins Schwitzen, nicht nur vom Wein, auch die Sonne heizt uns immer mehr ein. Uwe darf die gut abgefüllten Landfrauen und Landmänner wieder zurück ins Hotel bringen.

Natürlich gibt es wieder ein feines Abendessen: Kartoffelpuffer, überbacken mit Schinken und Käse, Salat, butterzarten Gulasch mit Kartoffelpüree, Nudeln, Ratatouille, zum Abschluss Eis mit Sahne.
Ein erlebnisreicher Tag geht zu Ende. Gute Nacht und süße Träume …

Freitag, 28. August 2020

Ein neuer Tag beginnt. Heute sind wir schon richtige Frühstücks-Profi. Um 9 Uhr starten wir unser Tagesprogramm mit Reisebegleiterin Ida. Das Markgräfler­land steht auf dem Programm. „Fliegen“ wir mal über das Gebiet und schauen uns das Gelände von oben an. Die beiden Mittelgebirge Schwarzwald und Vogesen mit dem Pfälzer Wald erscheinen wie Zwillingsgeschwister. Und dazwischen „Vater Rhein“. Die geologische Entwicklung erstreckt sich über viele Jahrmillionen.
Unser erstes heutiges Ziel ist das reizende Städtchen Staufen, die „Fauststadt im Breisgau“. Gleich zu Beginn wird erst eine „biologische Pause“ eingelegt, wie Ida immer so nett sagt. Staufen wurde zur traurigen Berühmtheit, als Bohrungen unter dem Rathaus zur Erkundigung von Erdwärme eine Salzsprengung auslösten. Durch Verwerfungen bis zu 30 cm Höhe entstanden tiefe Risse in den Gebäuden, teils wurden Häuser fast auseinandergerissen. Noch gibt es keinen Stillstand. Über 160 Häuser sind betroffen. Staufen ist ein reizendes Städtchen mit einem schönen Markplatz und einem markanten Brunnen. Der Legende nach wurde hier Faust vom Teufel geholt. Hier ist auch der Sitz der Fa. Schladerer. Gerne hätten wir uns länger aufgehalten, aber unser nächstes Ziel ruft:

Unterwegs erfahren wir etliches über verschiedene Weinarten. Gutedel ist die älteste Rebsorte, sie geht zurück bis zu den Römern. Auch von der Geschichte der Bäderkultur hören wir. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist sie so, wie wir sie heute kennen.

Badenweiler, am Tag als der Regen kam. Gut beschirmt schauen wir das Kurhaus an, die Cassiopeia Therme, die Römische Badruine, den Schwanenweiher mit den schwarzen Schwänen – die sich aber leider ins Haus verzogen haben. Der sehenswerte Kurpark wurde schon vor mehr als 250 Jahren nach dem Vorbild englischer Parkanlagen angelegt. Viele besondere Bäume sind dort zu sehen, darunter uralte Mammutbäume. Ein paar von uns wandern sogar zur Burgruine hoch. Aber dann wird der Regen zum Wolkenbruch, und wir fliehen in etliche Restaurants oder Cafés.

Das Landhaus Ettenbühl ist unser nächstes Ziel, ursprünglich war es ein Bauernhof. Im Laufe der Jahre entstand eine fünf Hektar große Gartenanlage nach englischem Stil, vielen Pflanzen-Kompositionen und abwechslungsreichen Themen­gärten. Wir sind dort zu Kaffee und Kuchen angemeldet und zur Besichtigung der Gärten. Die Gastgeber sind wohl etwas überfordert, zu Beginn herrscht ein ziemliches Durcheinander. Aber dann werden wir in einen großen Raum geleitet, und alle dürfen sich Getränke, Kuchen und Torten aussuchen. Bestellt war übrigens für alle ein Kuchengedeck. Das Gebäck ist wirklich gut, aber für einige, die Apfelkuchen genießen wollen, ist der erste Biss ein Test, ob die Zähne in Ordnung sind, eiskalt, noch nicht ganz aufgetaut. Wir dürfen dann noch in den Garten, der wäre eigentlich wunderschön, wenn der Dauerregen nicht wäre. Die Natur braucht’s dringend.

Zum Abendessen gibt es heute Tomatensuppe, Salatteller, Reis, Kartoffel-Wedges, Gemüse und geschmorte Putenbrust.

Dann kommt das „I-Tüpfele“ des Tages: Wie wird eine echte Ochsen-Schwarzwälder Kirschtorte zubereitet? Thomas, König der Schwarzwälder Kirschtorte, zeigt es uns. Kuchenböden für drei Torten sind schon vorbereitet. Gudrun und Brigitte dürfen ihm helfen. Zuerst gibt es natürlich ein Glas Kirschwasser zur Stärkung. Dann wird Sahne geschlagen, bis sie wirklich ganz fest ist. Winfried wird noch zur Unterstützung geholt. „Spart nicht am Fettgehalt der Sahne und nicht an der Qualität und Menge des Kirschwassers“, so die Empfehlung des Fachmanns. Wir kommen aus dem Lachen nicht mehr raus. Die Tortenböden werden mit Kirschen belegt, die weiteren Böden mit reichlich Kirschwasser beträufelt, Sahne kommt drauf und alles wird zusammengesetzt. Zum Schluss wird alles noch mit Sahne eingestrichen und mit Kirschen und Schokoladenspänen garniert. Zur Belohnung gibt es nochmal ein Glas Kirschwasser für das fleißige Helferteam. Die Kirschtorte wird in Stücke aufge­schnitten und verteilt. Das ist heute unser Nachtisch – krönender Abschluss des Tages. Damit wir alle die Torte nachbacken können, bekommen wir das Rezept dazu.

Samstag, 29. August 2020

Tag vier unserer Reise beginnt. Heute wollen wir das Gebiet um den Kaiserstuhl kennen lernen. Noch ist es kühl, aber die Sonne scheint wieder. Vom Rhein und seiner Geschichte erzählt uns Ida. Ursprünglich bahnte sich der Rhein über lange Zeit sein Bett selber. Durch Kanalisation wurde er begradigt und dadurch um 81 km gekürzt. Die Fließgeschwindigkeit hat sich dadurch erhöht. Heute ist der Rhein Europas Wasserstraße. Der Rhein hat die Menschen miteinander verbunden, aber durch Kriege auch getrennt. Viel Leid ist entstanden. Die politische Grenze zwischen Deutschland und Frankreich verläuft heute in der Mitte es Rheins, die Menschen können jetzt wieder frei zusammen kommen.

Ihringen am Kaiserstuhl ist laut Statistik der wärmste Ort Deutschlands. Wir fahren nun zum schönsten Plateau am Kaiserstuhl, der Aussichtsplattform Mondheide. Für Uwe eine Herausforderung. Die Wege werden schmaler, die Kurven enger. Uwe schafft es bis ganz oben. Die Sicht über das Weinland ist zwar etwas diesig, aber wunder­schön. Der „Aufstieg“ wird mit einem Schnäpsle oder Likörle begossen. Aufstellung zum Gruppenfoto vor dem Bus, aber bitte mit Maske. „Können wir auch zu Fuß runtergehen?“ wird gefragt. Ist es der Wunsch nach Bewegung oder das Gefühl, sicher heil nach unten zu kommen? Das Wenden des Busses und die Rückfahrt durch die engen Kurven werden, zumindest ganz oben, gelinde gesagt, etwas schweißtreibend. Uwe besteht die „Fahrprüfung“ mit Auszeichnung. Unterwegs sammeln wir die Wanderer ein und fahren zum Ziel unserer Mittagspause: Breisach.
Breisach – Europastadt, wurde im Krieg zu 90 % zerstört, auch in früheren Zeiten mehrmals „ausgelöscht“. Bereits im Jahr 1950 haben sich die Bewohner bei einer Abstimmung für ein politisches Europa entschieden. Wahrzeichen der Stadt ist das St. Stephansmünster.

Das hübsche, gemütliche Städtchen Burkheim, seit der Gemeindereform im Jahr 1975 Ortsteil der Gemeinde Vogtsberg, genoss bis dahin Stadtrecht, obwohl es nur 1000 Einwohner zählte. Durch den Ort zu bummeln macht richtig Spaß.

Weiter geht die Fahrt. Jetzt muss doch mal erwähnt werden, dass wir unterwegs Störche und Fischreiher sehen, und natürlich Schafe, Ziegen, Pferde und Kühe – auch mit Jungtieren.

Der letzte Ort, den wir besuchen, ist die Kleinstadt Endingen. Von einem Stadttor zum anderen gehen wir zu Fuß durch den Ort, denn unser Bus ist etwas zu hoch, um ungestreift durch die Stadttore zu kommen. Über den „Texaspass“ geht es zurück zum Hotel. Nun müssen wir uns von unserer Reiseleiterin Ida verabschieden, die uns in den letzten Tagen so viel über Freiburg, das Markgräflerland und den Kaiserstuhl berichtet hat.

Letzter Abend im Hotel, noch einmal ein gutes Abendessen, gemütlich zusammen sitzen, dann heißt es Koffer packen. Ein letzter guter Schlummer.

Sonntag, 30. August 2020

Wo ist nur die Zeit geblieben. Wir genießen unser letztes Frühstück im Hotel. Wer Schinken bestellt hat, kann ihn an der Theke abholen. Der „Ochsen“ hat eine eigene Metzgerei und stellt wirklich echten Schwarzwälder Schinken her, angefangen von den Schwarzwälder Schweinen, eigener Schlachtung und eigener Räucherei. Um 9 Uhr heißt es Koffer einladen. Leider müssen wir uns verabschieden und um 9.15 Uhr machen wir uns auf die Heimreise. Es regnet.

Ursprünglich ist eine gemütliche Rückfahrt durch den Schwarzwald geplant mit einigen Pausen. Aber der Regen hört nicht auf. So heißt es umdenken. Schwarzwald im Regen ist auch schön – vom trockenen Bus aus gesehen. Uwe schlägt als „Asyl“ für uns die Dorotheenhütte in Wolfach vor, die letzte aktive Mundblashütte im Schwarzwald. Hier können wir uns tatsächlich im Trockenen die Zeit vertreiben. Die Ausstellung der verschiedenen Glaswaren ist wunderschön. Ja, ist denn heute schon Weihnachten? Das Weihnachtsdorf ist ganzjährig geöffnet und bei dem heutigen nassen Wetter macht auch das Spaß. Im Restaurant kann man vespern, so man möchte.
Wir fahren weiter nach Freudenstadt. Bei Dauerregen natürlich auch kein Spaß zum Bummeln. Aber eine „Biologische Pause“ kann eingelegt werden.

Gegen 14 Uhr sind wir im Hotel Hirschpark in Enzklösterle angemeldet. Für alle sind Torte, Kuchen und Getränke bestellt. Zum Hotel gehört auch ein Hirschpark, ursprünglich für einen kleinen Spaziergang geplant. Aber bei dem Dauerregen?

Wir fahren unserem letzten Ziel entgegen, der Gaststätte Krone in Auenstein-Gronau. Bei Familie Feigeon gibt es für uns ein feines Abschluss-Essen, dieses Mal ein italienisches Menü: Großer Vorspeisenteller, Piccata Milanese vom Kalbsfilet mit Nudeln und Tomatensoße, als Dessert Panna Cotta. Zwei Getränke dürfen ebenfalls dazu ausgesucht werden. Wirklich ein krönender Abschluss unserer Reise.

Nun geht es immer schneller der Heimat zu. Der Regen hört nicht auf. Ein großes Dankeschön allerseits. Besonderen Applaus verdient Uwe, der coronabedingt ja etliche Mehrarbeiten hatte, und uns jetzt sicher zurück nach Hause fährt.

In Rommelshausen steigen die ersten aus. „Wo ist mein Wein?“ wird gefragt. Nach der Weinprobe konnte auch Wein bestellt werden, der, am Vortag bezahlt, direkt zum Bus gebracht werden sollte. Rückfrage im Hotel: Der Wein wurde vergessen. Aber es wird versprochen, den Wein direkt den Bestellern nach Hause zu schicken. Großes Gelächter. Ende gut – alles gut. In Stetten steigen die letzten Gäste aus und Uwe steuert den Bus wieder zurück ins Depot.

Es waren wunderschöne fünf Tage, die wieder allzu schnell vergangen sind. Wir haben viel erlebt und gesehen. Das Markgräflerland ist nicht nur eine Reise wert. Hotels und Gaststätten sind zu bewundern, wie sie die coronabedingten Vorgaben lösen. An die Maskenpflicht gewöhnt man sich schnell. Niemand von uns hat es bereut, mitgefahren zu sein. Wir freuen uns schon auf die nächste Fahrt! 

Ruth Böckeler