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Alt werden - Geschenk und Aufgabe. Thema unseres Landfrauen-Nachmittags am 22. Februar 2016.

29.02.16 Wie stellen wir uns den Herausforderungen, die das Alter mit sich bringt? Robert Schiek gibt uns in seinem Vortrag wertvolle Anregungen.

Das Durchschnittsalter der Bevölkerung steigt immer weiter, dennoch wird in unserer Gesellschaft noch immer ein Jugendlichkeitskult gepflegt.“Antiaging“ lautet das Motto. Doch dürfen wir uns nichts vormachen, mit fortschreitendem Alter nehmen die körperlichen und geistigen Kräfte ab. Ein hohes Alter ist zwar ein Geschenk des Lebens an uns, es stellt uns aber auch vor die Aufgabe, die Veränderungen, die das Alter mit sich bringt, anzu­nehmen und zu meistern. Robert Schiek gibt uns in seinem Vortrag viele gute Anregungen, wie wir uns auf diese Herausforderungen einstellen können. 

„Der alte Großvater und sein Enkel“, mit diesem Märchen beginnt Robert Schiek den Nachmittag. Die meisten von uns kennen es. Unsere Lebenserwartung steigt laufend, 70, 80, gar 90jährige sind heute keine Seltenheit. Gegenüber früheren Zeiten bleiben die meisten Leute heute agiler, sie sind tatsächlich „jünger“ als unsere Vorfahren. 

Alt werden wollen alle, aber alt sein will keiner. Die bereits gelebte Zeit macht uns reifer, erfahrener. Doch viele Ängste begleiten das Älter­werden: Pflegebedürftigkeit, Krankheit, Aufgabe der Selbstbestimmung, Verlust­ängste usw. Wir haben heute viele gute Rahmenbedingungen und vielfältige Angebote, die uns das Leben im Alter leichter machen können. Nützen wir sie, nehmen wir Hilfe an, wenn sie nötig wird. 

Wie können wir uns der Aufgabe des Alters stellen? Hier nur ein Auszug aus den vielen Ratschlägen, die uns Herr Schiek vermittelt:

Bereitschaft, sich zu bewegen. Soziale Kontakte pflegen. Sich Neugier bewahren. Bis ins hohe Alter bleibt der Mensch lernfähig, aber auch das Denken muss geübt werden. Fähigkeit behalten, sich veränderten Situationen anzupassen. Die Lebensbilanz als versöhnlichen Blick zurück betrachten. Verpassten Gelegenheiten nicht nachtrauern. Bis ins hohe Alter lebendig bleiben, sich für die Gegenwart interessieren. Üben, um Hilfe zu bitten. Vorbereitungen zu treffen für die Zeit, in der wir vielleicht nicht mehr über uns bestimmen können. Und: Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. 

Altern als Paar, ein Geschenk. Wie geht man mit dem Tod des Partners um? Man sagt, Frauen trauern, Männer „ersetzen“ (oft), sie wollen nicht alleine bleiben. Je älter wir werden, je mehr müssen wir uns mit Verlusten auseinandersetzen, nicht nur mit dem Verlust von Verwandten, Freunden, Bekannten, sondern unter Umständen auch mit dem Verlust unseres Verstandes. 

Müssen wir uns deshalb vor dem Alter fürchten? Nein! Wir sollen und dürfen uns am Leben freuen und einfach immer das Beste daraus machen. So wie zum Beispiel auch an diesem Nachmittag im Gemeindehaus. Wir haben oft und herzhaft gelacht (eine gute Medizin), denn Robert Schiek hat seine Anregungen sehr humorvoll verpackt. Auch im Alter darf das Glas noch „halb voll“ sein. 

Ruth Böckeler