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Essgewohnheiten und Tischsitten im Wandel von Jahrhunderten. Montag, 11. Januar 2016

16.01.16 Gerlinde Gebhardt nimmt uns mit auf eine spannende kulinarische Zeitreise.

Essen und Trinken gehören zu den Grundbedürfnissen der Menschheit. Solch Überfluss an Nahrungsangeboten, wie er uns derzeit zur Verfügung steht, war vor noch gar nicht langer Zeit undenkbar. 

Frau Gebhardt führte uns humorvoll und spannend durch eine kulinarische Zeitreise. Schon immer nahmen Religionen Einfluss auf das Essverhalten ihrer Gläubigen. So wurden Fastenzeiten vorgeschrieben, oder Tage, an denen kein Fleischgenuss erlaubt war. Zu allen Zeiten wusste man jedoch, diese Vorschriften zu umgehen, man denke nur an unsere Maultaschen. Besonders Reformator Martin Luther zeigte sich leiblichen Genüssen abgeneigt. Noch heute erfreuen sich Katholiken meist größerer Lebens- und Genussfreude, man denke nur an Karneval. Was gutes Essen und Trinken anbelangt, da waren die Klöster von jeher führend. 

Esstische waren früher immer rechteckig und lange nur von einer Seite besetzt, von der anderen Seite wurde serviert. Erst später wurde beidseitig gedeckt. Die richtige Sitzordnung war noch zu keiner Zeit einfach. Wer darf sich „wichtig“ fühlen? Den runden Tisch gab es erst später. 

Wie hat man gegessen? Die eigene Hand steht jedem Menschen von Geburt an zur Verfügung, sie wurde schon immer zum Essen benutzt, und zwar die rechte Hand. Die linke Hand stand für „das Gegenteil“ zur Verfügung. Seit ca. tausend Jahren isst man mit Ess-Stäbchen. Die uns heute geläufige Gabel gibt es erst seit ca. 300 bis 400 Jahren. 

Die Zeiten, als sich noch die ganze Familie regelmäßig zum gemeinsamen Essen am Tisch versammelte, werden leider immer seltener. „Fast food“ ist heute aus vielerlei Gründen gefragt. An den Stehtischen werden soziale Grenzen aufgehoben. Das Wort „Bistro“ stammt übrigens aus dem Russischen und heißt übersetzt schnell“. 

Was verzehrt der Mensch wohl so im Laufe seines Lebens? Gerlinde Gebhardt schockierte uns etwas mit folgenden Zahlen: 500 kg jährlich verdrückt im Schnitt jeder von uns. Das entspricht bei 70 Lebensjahren ungefähr dem Gewicht von sechs Elefanten! 

Noch viel mehr Interessantes über Essgewohnheiten im Wandel der Zeiten erfuhren wir an diesem Nachmittag. Spannend und kurzweilig. 

Dann gab es Kaffee und Kuchen. Wie war das noch mal? Ach ja, „wie man sich füttert, so wiegt man“. 

Ruth Böckeler